Gold – Du kannst mehr als Du denkst

Ein Leben verfilmt. „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ dreht sich um drei gehandicapter Sportler, die es schafften zu den Paralympics 2012 nach London zu gelangen. Ihr Training, die Vorbereitung und auch ihr Privatleben lernt der Zuschauer in der Dokumentation kennen. Alles ist sehr ehrlich und offen geschildert.

Gold - Du kannst mehr als Du denkst
  • Kirsten Bruhn, Kurt Fearnley, Henry Wanyoike (Schauspieler)
  • Michael Hammon (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Die Premiere war am 15. Februar 2013 auf den Internationalen Filmfestspiele Berlin. Im März des Folgejahres strahlte die ARD den Film das erste Mal aus. Der Film ist komplett deutsch untertitelt. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden vergab das Prädikat „besonders wertvoll“.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“

Im Sommer 2011 begannen in Schleswig-Holstein die Dreharbeiten zum Film „Gold – Du kannst mehr als Du denkst„. Das ist der Wohnort der gezeigten Sportlerin Kirsten Bruhn, eine querschnittsgelähmte Schwimmerin. Im Herbst reiste das Team nach Australien. Dort fanden die Arbeiten über Kurt Fearnley statt. Fearnley ist als Rennrollstuhlfahrer bei den Paralympics 2012 mitgefahren. Ein Jahr später, im Februar 2012, marschierten alle nach Kenia. Der blinde Marathonläufer ist in dem warmen Land zu Hause. Die gesamte Produktion der 113 Minuten fand in Deutschland statt, unter der Leitung von Hendrik Flügge und Andreas F. Schneider. Auch wenn viel über das Privatleben gezeigt wird, entstanden fast zwei Stunden ohne Altersbegrenzung.

Der Originaltitel „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ des Films stammt aus der Feder des Regisseurs Michael Hammon. Er ist ein mehrfacher Grimme-Preisträger und Dokumentarfilmer. Viele Menschen sahen die Dokumentation und nicht nur Sportlern der Paralympics und ihre Trainer. Das Drehbuch schrieben Ronald Kruschak, Andreas F. Schneider und Marc Brasse. Die Kamera führte Marcus Winterbauer und für den Schnitt war Katja Dringenberg zuständig.

Handlung vom Film „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“

Der deutsche Dokumentarfilm erzählt spannend die Lebensgeschichte dreier Spitzensportler. Eine bewegende Lebensgeschichte von Henry Wanyoike, dem blinden Marathonläufer aus Kenia, zeigt, dass im Sport wenige Dinge wichtig sind. Er wurde nicht mit einer Sehbehinderung geboren, was ihn manchmal in tiefe Depressionen versetzt. In seinem Leben konnte Wanyoike schon vier Mal beim Run of Spirit des Evangelischen Johannesstiftes teilnehmen. Ohne Sehkraft kennt er seinen Weg bis ins Ziel. Welche Anstrengungen mit so einer Behinderung verknüpft sind, lernt der Zuschauer in „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“.

Kirsten Bruhn ist eine querschnittsgelähmte Schwimmerin aus Deutschland. Im Wasser bewegt sie sich ganz natürlich und leicht. In dem Element fühlt Kirsten sich wohl. Der Zuschauer hat Mühe zu erkennen, unter welchen Problemen die Spitzensportlerin leidet. Viele Interviews zeigen Nähe. Kirsten kommen heute noch die Tränen, wenn sie über ihre Behinderung spricht. Mit 21 Jahren erlitt sie einen schweren Motorradunfall. Dieser Unfall ist schuld an der Lähmung. Schon davor war ihr Name in der Sportlerwelt bekannt.

Von Tragödie zu Triumph

Vor ihrem Motorradunfall war Kirsten Bruhn bereits Leistungssportlerin. Kurt Fearnley, der australische Rennrollstuhlfahrer nutzt seine Ersatzbeine, um die Strecke zu absolvieren. Ein Interview mit seinem Vater bringt den Zuschauer auf den Boden der Tatsachen. Er beschreibt seine Gefühle, als sein Sohn mit verkümmerten Beinen das Licht der Welt erblickte. Die unterschiedlichen Leidensgeschichten stammen aus verschiedenen Kulturkreisen und Kontinente. Welche Verbindung besteht?

Die Liebe zum Sport und dem Willen, in London Gold zu holen. Diese Leidenschaft verbindet die drei außergewöhnlichen Menschen und setzt sich über Grenzen und Sprachbarrieren hinaus. Tiefe Einblicke in das Privatleben der drei Athleten lassen den Zuschauer vieles besser verstehen. In ihrer jeweiligen Heimat gehören sie schon zu bekannten Sportlern. Ihr Wunsch ist es, auch international anerkannt zu sein. Die Art zu leben dient als Vorbild einer aufgeklärten Gesellschaft. Im ganz normalen Alltag leisten Henry, Kurt und Kirsten bereits großes. Da sie oft selbst für Anerkennung kämpfen, stehen für die Drei Mitmenschen an erster Stelle. Sie sind sich bewusst, dass in jedem etwas Wertvolles und Außergewöhnliches steckt, ganz egal was die anderen nach außen wahrnehmen können.

Goldene Zeiten

Während der Paralympics 2012 in London erreichte die Dokumentation ihren Höhepunkt. Die Stimmung schwappte auf die gesamte Stadt über. Jeder feierte mit den weltweit angereisten Athleten. Wer nicht persönlich in London ist, verfolgt die Wettkämpfe vor dem Fernseher. Weit über die zehn Tage des Wettkampfes fieberten Menschen mit den Sportlern auf deren Weg zum Gold. London befand sich im Ausnahmezustand und dieser empfundenen Lebensfreude konnte sich einfach keiner entziehen. Der Geist macht den Film zu einem außergewöhnlichen Projekt von Michael Hammon.

Der Regisseur drückt im Film „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ keineswegs auf die Tränendrüse. Der Betrachter wird auf keinem Fall emotional überwältigt. Klar und deutlich werden die jeweiligen Erfolgsgeschichten gezeigt, dadurch kommen die vielschichtigen Porträts toll rüber. „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ ist keine langweilige Sportler-Erfolgsdokumentation. Er hebt sich wohltuend von ihren Vorbildern ab, denn die Doku blickt ganz unbefangen hinter die Kulissen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass viele kleine Elemente nicht zu einem strukturierten Drama zusammengefügt wurden. Hammon springt ein wenig hin und her zwischen den Leuten und ihren Geschichten. Das Drama zeigt beeindruckende Bilder aus dem echten Leben motivierter Menschen. Eine Szene lässt erkennen, wie Kurt einem Ausflug mit seinem Vater unternimmt. Kurt kriecht durch die Hügel hinter deren Farm, schleift sich über Matsche und sein Vater bleibt ungerührt und bietet keine Hilfe an. Die Lehre ist, behinderte Menschen ganz „normal“ zu behandeln. Andere Bilder zeigen, Henry an einer friedlichen Giraffe vorbeilaufen. Allerdings ist der Schwerpunkt der Erzählung schwer festzumachen. Der Grund für Hammon Dokumentation ist: Behinderte Sportler sind echte Sportler und keine behinderte Menschen.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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